Untertitel
„Everything’s a damage!” – Mit dieser, mit einem süffisanten Lächeln ausgesprochenen Warnung versucht uns der Mitarbeiter von Budget am Flughafen Edinburgh vom Nutzen einer extra Versicherung zu überzeugen, die wirklich alle möglichen Schäden am Auto abdecken sollte. Mit unserem vorab gebuchten popeligen Super CDW kämen wir da nicht weit. Jeder Kratzer ein extra Schaden, will heißen: jeweils einmal die Selbstbeteiligung im Arsch. Mit einer solchen Drohkulisse im Hintergrund fällt natürlich der Abschluß einer gar nicht mal so teuren Extra-extra-Versicherung deutlich leichter als vorher gedacht. Aber das ist dann auch das einzige Ärgernis an diesem schönen sonnigen Tag und eins der wenigen auf der gesamten Reise. Aber beginnen wir chronologisch.
Mittwoch, 17. Mai
Um die Reisedauer in diesem Jahr zu maximieren, habe ich am letzten Tag meiner Arbeitswoche auf Frühschicht getauscht und fahre direkt im Anschluß daran mit dem Zug nach Magdeburg. Hier will ich bei meinem Kumpel Micha übernachten, bevor wir morgen früh den ersten Flug von Berlin nach Edinburgh nehmen werden. Am Nachmittag treffe ich in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ein. Micha und ich haben uns für die kommenden Stunden ein paar Testflüge mit den gleich zwei Drohnen vorgenommen, die wir für diese Reise ausgeliehen haben. Rund um das große Becken des Wissenschaftshafens im Magdeburger Norden finden wir ein ideales Übungsgelände. Als wir am frühen Abend mit den Ergebnissen unserer ersten Luftaufnahmen zufrieden sind, bringen wir die Fluggeräte heim und gehen nochmal einen Haps essen, bevor später wieder das übliche Pack-Prozedere beginnt. Wenn man mit Low-Cost-Airlines fliegt, ist clevere Gewichtsverteilung und Disziplin beim Packen angesagt. Bei zu großem oder zu schwerem Gepäck verstehen die keinen Spaß. Und wenn es eins gibt, was wir nicht wollen, dann ist es das entwürdigende Umpacken auf dem Fußboden und vor den Augen aller Anwesenden am Ryanair-Schalter morgen früh. Es wird gedrückt und gefaltet, was das Zeug hält, Kofferinhalt geschichtet und gerollt, alles nochmal umsortiert – ein einziges Klamotten-Tetris. Nach zwei Stunden ist alles verstaut. Die Taschen und Rucksäcke erfüllen die strengen Limits aufs Gramm bzw. den Zentimeter genau, also Zeit für ein Feierabendbier.