Kandel, am Höhenweg

Nachdem ich meiner Kollegin Christine für ihre Weltreise den Kauf einer Canon Powershot G16 empfohlen habe, mußte ich doch gleich mal testen, ob diese Kamera nicht auch für unsere diesjährige Wintertour in Frage käme.

Wir benutzen die G16 schon eine ganze Weile als Zweitkamera, denn sie macht unter normalen Umständen gute bis sehr gute Bilder und paßt zur Not auch noch in die Hosentasche. Letzteres sollte man aber nicht allzu wörtlich nehmen, denn das gibt ordentliche Ausbeulungen: „Ist das Deine G16, oder freust Du Dich, mich zu sehen?“ 🙂

Da wir während der Wintertour auch abends die Nordlichter fotografieren wollen, mußte ich gestern mal kurz testen, ob die Kamera denn im Dunkeln was taugt. Falls nicht, würde ich doch meine DSLR mit zwei Objektiven mitnehmen. Gestern Abend war der Himmel einigermaßen klar und der Mond etwa so groß wie bei unserer Reise nach Norwegen. Also bin ich kurz hoch zum Höhenweg, die Kamera auf dem Reisestativ montiert, und habe ein paar Testbilder geschossen. Der Himmel schien komplett schwarz zu sein, das könnte etwas schwierig werden. Also G16 auf manuellen Fokus gestellt, Einstellung eins unter unendlich und grob Richtung Westen ausgerichtet. Glücklicherweise hat das (umgerechnet auf Kleinbild) 28-140er Objektiv eine Anfangsblende von 1,8. Bis ISO 400 kann man mit der kleinen Canon immer gehen, da kam ich gestern auf Werte von ca. 5 Sekunden Belichtungszeit.

Hier ist Ausprobieren angesagt, am besten im manuellen Modus. Das Titelbild dieses Artikel entstand mit einer Minute Belichtungszeit und ISO 80. Je nach gewählter Belichtungsdauer gibt die Kamera hier den ISO-Wert fest vor. Nach der Aufnahme des eigentlichen Fotos schießt die Kiste noch ein zweites hinterher, mit dessen Hilfe anschließend das Rauschen herausgerechnet wird. Die maximal einstellbare Belichtungsdauer beträgt etwa viereinhalb Minuten, da kann man also in aller Ruhe einen Kaffee trinken gehen. Leider läßt sich die Rauschentfernung nicht abstellen. Auch nicht, wenn man im RAW-Format fotografiert. Ich habe sie in einem der JPEG-Modi auf „gering“ eingestellt – damit geht es. Gut finde ich auch den „Nachtmodus“ des LCD-Displays für alle Anzeigen und Menüs, damit man sich beim Einstellen der Kamera im Dunkeln nicht die Augen verblitzdingst.

Fazit: Mit nachträglichem Aufhellen um 1-2 Belichtungsstufen kann man die Bilder gut verwenden. Natürlich fehlt hier die Detailauflösung einer großformatigen DSLR-Kamera, aber gerade in den dunklen Partien des Fotos schlägt sich die „Kleine“ recht wacker. Ich denke, daß Sie uns auf der Reise gute Dienste leisten wird. Und wir haben weniger zu schleppen 🙂

älter Wintertour 2014: Kurzfilm
neuer Wintertour 2015

Kommentare sind deaktiviert

Rechtsklick ist deaktiviert.