
15 Mai 2013 3H-Tour 2013, Teil 1
Donnerstag, 23. Mai
Heute begeben wir uns zur letzten Station unserer Schottland-Reise, nach Edinburgh. Für Michael und mich ist heute Halbzeit, da wir ab Sonntag noch eine Woche Island dranhängen. Hermann muß uns dann leider schon wieder verlassen, weil er von Montag an wieder in seiner Reederei unabkömmlich sein soll. Viel passiert heute nicht, deswegen fällt der Bericht auch reichlich kurz aus. Kurz nach der Abfahrt geraten wir auf einem Bergpaß bei Aberfeldy in Wolken, aus denen Schnee fällt. Aber bald schon wird das Wetter besser, bis wir nach knapp zwei Stunden Fahrt Edinburgh bei strahlendem Sonnenschein erreichen. Unsere Ferienwohnung liegt im gut beleumundeten Stadtteil Newtown, was unter anderem für hohe Preise beim Parken sorgt – 1 Pfund pro halbe Stunde. Nicht nur das: auch die mit der irreführenden Bezeichnung „Parking Assistant“ beschrifteten Geldeintreiber der Stadt kreisen wie eine Herde Geier um die parkenden Autos herum. Ich zähle allein drei, in einem Häuserquadrat von vielleicht 200 mal 200 Metern. Alle neunzig Sekunden kommt irgendeiner von ihnen um irgendeine Ecke gebogen und betrachtet aufmerksam die abgestellten Autos. Wir entscheiden uns nach Ende unseres Kleingeldes am Abend für das Flatrate-Ticket, ausgestellt von der Stadt Edinburgh für 60 Pfund, wovon 30 abgezogen werden können, falls wir innerhalb von zwei Wochen zahlen. Dafür können wir aber auch bis Sonntag hier stehen bleiben.
Ein paar letzte Lebensmittelvorräte werden noch eingekauft, dann laufen wir in die nur zehn Minuten entfernte Innenstadt, um die ersten Sehenswürdigkeiten zu inspizieren. Die Sonne scheint zwar, aber ist es ziemlich kühl und es weht ein eisiger Wind. Dabei fällt mir auf, daß sich die hiesige Bevölkerung offensichtlich nicht nach der Witterung, sondern nach dem Kalender kleidet. Und der sagt nun mal „fast Sommer“ – und somit laufen die Mädels in leichten Kleidern und die Männer in kurzen T-Shirts ohne Jacke umher.
Irgendwie ist heute bei uns etwas die Luft raus. Wir alle hängen ein wenig durch, also lassen wir den Stadtrundgang relativ schnell sein und gehen zu Abend essen – Meze, eine Art arabische Tapas. Genau richtig. Kleine Portionen, leichte Küche. Dazu ein Efes-Pilsener. So langsam kommt wieder Leben in die Truppe. Zur Feier des Tages öffne ich eine der in Aberfeldy gekauften Whisky-Flaschen.